Komm wir arbeiten am Meer

Ich arbeite viel am Computer und reise ausserdem sehr gerne. Da war es eigentlich keine große Überraschung als Kevin und mir letztes Jahr die Idee kam “Komm wir arbeiten am Meer”.

Was ursprünglich als Schnapsidee begann, nahm dann sehr schnell konkrete Züge an.

Allen denen wir davon erzählt haben schwebten natürlich sofort Bilder im Kopf, von Beinen baumelnd in türkisem Wasser, Cocktails in der Hand und den Laptop auf dem Schoß. Und ich glaube wir ließen uns von dieser Beschreibung auch ganz gerne mitreissen.

Aber: auch arbeiten am Meer will gelernt sein.

cocktails auf tisch fürs arbeiten am meer

Arbeiten am Meer: und dazu noch ein Laptop. Geht denn das?

So einfach ist das gar nicht

Zuerst dachten wir uns, dass wir einfach irgendwo in Richtung Indonesien fliegen und dort schon vor Ort etwas finden werden. Dann verwarfen wir den Gedanken aber, da wir ja auch wirklich arbeiten wollten und nicht zu viel Zeit damit verbringen konnten mit dem Roller durch die Gegend zu fahren und zu hoffen, dass wir jemanden finden der tatsächlich auch ein Bungalow oder ähnliches vermietet.

Also auf zu Airbnb und rein ins Zeitloch der endlosen Internetrecherche.

Schnell mussten wir aber auch da feststellen, dass die Preise dann auch doch eher über den Verhältnissen vor Ort liegen und es doch nicht so von bezahlbaren Häusern am Meer wimmelt, wie wir uns das vielleicht gedacht hatten.

Nach einer kleinen Ewigkeit hatten wir dann aber doch 2-3 gute Kandidaten gefunden. Das warf natürlich nur direkt die nächste Frage auf: wie gut ist denn da das Internet? (wir wollten wirklich auch arbeiten).

 

Wie gut ist denn da das Internet?

Eine Option war ein Bungalow auf Gili Air, einer der traumhaften Gili Inseln direkt vor Lombok. 

In den Bewertungen lasen wir dann auch, dass das Internet “überraschend gut sei, für eine Insel”. Hmm. Können wir da jetzt arbeiten?

Also schnell mal bei der Besitzerin angefragt die sagte dass das zuverlässigste Internet übers Handy wäre und je nach Wetter bei Regen/Sturm der Rest häufig ausfällt. Hmm. Können wir da jetzt arbeiten?

So genau wussten wir es immer noch nicht. Ich war vor einigen Jahren schonmal da, aber natürlich nicht zum arbeiten und alle anderen Recherchen im Internet förderten auch nichts brauchbares zu Tage.

Also blieb uns nichts anderes übrig als hinzufahren und es auszuprobieren.

Der Strand auf Gili Meno, wo die Fähre ankommt.

Wieso kommt ihr denn vom See?

Also kurz vorgespult (und einen Monat Myanmar und Thailands Norden übersprungen, vielleicht schreibe ich dazu nächste mal etwas) kamen Kevin, meine Freundin und ich auf Gili Trawangan an.

Mit ordentlich Hunger haben wir uns erstmal was zu essen bestellt, die Boote nach Trawangan fahren ja bestimmt ständig (Spoiler: nein fahren sie nicht, die Fähre fährt nur ungefähr 3x am Tag).

Wir sind direkt auch im chill-modus der Insel und da stört es auch nicht weiter, dass man bei 3x bestelltem Essen und Getränken direkt 2 Essen und 1 Getränk vergisst. Fällt ja auch nicht auf.

Als wir dann zum Pier gehen, um unsere Boottickets zu holen haben wir großes Glück, die Fähre fährt in 15 Minuten und die danach erst wieder in 3 Stunden. Yesss.

Auf Gili Meno (wir hatten uns doch für ein Bungalow auf dieser der 3 Inseln entschieden) angekommen verlassen wir uns auf Google Maps und finden uns kurze Zeit später auf einer Brücke auf einem kleinen See wieder – Einbahnstraße.

Wir bahnen uns unseren Weg durchs Geäst und finden tatsächlich auch unser Bungalow. Der sehr nette Besitzer fragt nur verwundert: “Wieso kommt ihr denn vom See? Vom Boot aus müsst ihr doch nur hier geradeaus gehen”.

Ja danke, wir wollten noch unbedingt den berühmten See angucken vorher.

Ein kleiner Umweg zum See.

Meno, wie gut ist denn jetzt das Internet auf den Gili Islands?

Schonmal vorweg, das beste Internet gab es wirklich übers Handy.

Unsere Anforderung an das Internet bestanden daraus, dass die Verbindung nicht ständig abbricht und man zu einer verabredeten Zeit auch bis zu einer Stunde nach Deutschland Skypen konnte.

Wir hatten eine Telkomsel SIM Karte und es war möglich darüber zu arbeiten – meistens. Das Internet war leider auch darüber nicht immer stabil. In unserem Bungalow hatte ich 3G Internet und konnte da auch länger skypen. Aber mich nicht darauf verlassen, dass es zu einer bestimmten Uhrzeit funktionierte, auch wenn es meistens ging (Das war im Oktober, kann auch an dem nicht so guten Wetter gelegen haben, dass es ab und zu ausfiel).

Später haben wir aber entdeckt, dass am Strand wohl noch besseres Internet von Gili Trawangan rüberschwappt (4G Verbindung). Da gibt es auch ein schönes Restauraunt mit Live Musik und toller Aussicht (siehe Karte).

(Quelle: Karte von Openstreetmaps, die 4g, 3g Kreise sind mit einem auffwändigen Verfahren selbst reingemalt)

Könnt ihr das jetzt zum Arbeiten empfehlen?

Wenn ihr eure daheim gebliebenen Kollegen mit Sätzen wie “Ach krass, du bist grad ins Büro gekommen und es ist ganz kalt? Hmm, jaa, Ich komm grad vom Schnorcheln” ärgern wollt – dann ja.

Wenn ihr produktiv wirklich was schaffen wollt (und dafür das Internet braucht): nein.

Dafür ist das Internet nicht gut genug und seien wir mal ehrlich, da kann man seine Arbeit noch so gerne machen, wenn man vom Strand aus Schnorcheln und Schildkröten sehen kann…

Hey Dude! Schildkröte beim Tauchen.

Fazit: arbeiten am Meer auf Gili Meno

Wir waren knapp 5 Tage dort, es war super schön, aber für die Arbeit haben wir nur das Nötigste gemacht (das ging), für alles darüber hinaus würde ich es nicht empfehlen.

Auch wenn das Foto vom Anfang wirklich dort entstanden ist…

 

 

 

 

Danach sind wir nach Bali und haben es da probiert, dazu bald mehr …

Tschööö,
Jannis