Ein Blookery Städtetrip Bordeaux führt dich in eine Stadt, die jahrhundertelang als „La Belle Endormie“ – die schlafende Schönheit – schlummerte und erst im 21. Jahrhundert zu neuem Leben erwachte. Heute glänzt die UNESCO-Welterbe-Stadt mit honigfarbenen Kalksteinfassaden, die nach einer monumentalen Reinigungsaktion wieder in ihrem ursprünglichen Glanz erstrahlen, dem weltgrößten Wasserspiegel am Miroir d’Eau und einer Weinkultur, die weit über klassische Château-Touren hinausgeht.
Die Stadt vereint 2.000 Jahre Geschichte mit pulsierendem modernem Leben: Von den über 3.000 Mascarons (kunstvoll gemeißelten Gesichtern) an historischen Gebäuden über innovative Natural-Wine-Bars bis zum Darwin Ecosystem, wo Bio-Restaurants, Skateparks und urbane Farmen in einer ehemaligen Kaserne koexistieren. In diesem Guide findest du alle wichtigen Antworten für einen gelungenen Kurzurlaub – von der schnellsten Anreise über die besten Zeiten für Sehenswürdigkeiten bis hin zu Insider-Geheimnissen, die selbst viele Bordelais nicht kennen.
Dein Bordeaux Städtetrip auf einen Blick
| Kategorie | Details |
|---|---|
| Flughäfen in der Nähe | Bordeaux-Mérignac (BOD) – ca. 12 km vom Zentrum |
| Top 3 Must-Sees | Place de la Bourse & Miroir d’Eau, La Cité du Vin, Altstadt (UNESCO-Weltkulturerbe) |
| Kulinarisches Highlight | Canelés, Austern aus Arcachon, Natural Wine & Lamprey à la Bordelaise |
| Insider-Tipp | Rue du Pas-Saint-Georges um 9 Uhr morgens – Bordeaux beim Erwachen erleben, wenn Shutters sich öffnen, Canelé-Duft durch die Gassen zieht und das einzigartige Garonne-Tal-Licht die Kalksteinfassaden in Lavendel-Gold taucht |
Wie komme ich am besten vom Flughafen zum Stadtzentrum von Bordeaux?
Die Straßenbahn-Linie A verbindet den Flughafen Bordeaux-Mérignac direkt mit dem Stadtzentrum und ist mit Abstand die schnellste und entspannteste Option für Reisende ohne Eile. In etwa 45 Minuten gleitest du vom Terminal bis zur Haltestelle Hôtel de Ville oder Quinconces mitten im Herzen der Stadt für nur 1,70 Euro. Die Tram fährt alle 7–15 Minuten, ist blitzsauber, barrierefrei und perfekt auf Reisende mit Gepäck eingestellt – moderne Niederflurwagen machen das Einsteigen zum Kinderspiel.
Alternativ bringt dich die Buslinie 1+ in etwa 30 Minuten zum Hauptbahnhof Gare Saint-Jean für denselben Preis von 1,70 Euro. Von dort erreichst du das historische Zentrum mit der Straßenbahn in weiteren 15 Minuten oder zu Fuß in einer angenehmen 15-minütigen Flanier-Strecke entlang der ersten Arkaden, die dich bereits in die einzigartige Atmosphäre Bordeaux‘ eintauchen lassen.
Ein Taxi oder Uber kostet je nach Verkehr etwa 35–45 Euro und braucht 15–25 Minuten bis ins Zentrum – praktisch bei späten Ankünften nach 00:30 Uhr, wenn der öffentliche Nahverkehr eingeschränkt fährt, oder bei viel Gepäck. Die modernen Trams sind jedoch so komfortabel und zuverlässig, dass selbst die Einheimischen sie bevorzugen.
Tipp: Kaufe dein Ticket direkt am Automaten an der Haltestelle oder noch besser in der TBM-App (Witick), die auch Echtzeitinformationen und Störungsmeldungen anzeigt. Die Fahrt gibt dir bereits einen ersten Eindruck von Bordeaux‘ perfekter Mischung aus historischem Charme und moderner, nachhaltiger Infrastruktur – die Trams werden teilweise mit Solarenergie und kinetischer Energie aus Bremsvorgängen betrieben.
Die Top Sehenswürdigkeiten in Bordeaux + echte Geheimtipps
Must-See bei einem Städtetrip in Bordeaux (2 Tage)
1. Place de la Bourse & Miroir d’Eau – das ikonische Herzstück
Wenn du an Bordeaux denkst, siehst du vermutlich diese perfekte Spiegelung vor dir: Die Place de la Bourse aus dem 18. Jahrhundert, ein Meisterwerk klassischer französischer Architektur, reflektiert sich im weltgrößten Wasserspiegel – 3.450 Quadratmeter blauer Granit, auf denen sich alle 15 Minuten ein feiner Nebel mit einer 2 Zentimeter tiefen Wasserschicht abwechselt. Das 2006 erbaute Miroir d’Eau ist heute die meistfotografierte Sehenswürdigkeit der Stadt, und das zu Recht: Besonders bei Sonnenuntergang und nachts, wenn die illuminierten Gebäude auf der Wasseroberfläche tanzen, entsteht eine Magie, die nirgendwo sonst auf der Erde existiert.
Die Place de la Bourse selbst erzählt eine komplexere Geschichte, als ihre elegante Fassade vermuten lässt. Erbaut im Zeitalter der Aufklärung, wurde ihre Pracht finanziert durch den Handel mit Zucker, Kaffee und den 500.000 Seelen, die durch diesen Hafen aus Afrika verschifft wurden – eine dunkle Schönheit, die Bordeaux erst in jüngster Zeit begonnen hat, offen anzuerkennen. Die über 3.000 Mascarons (kunstvoll gemeißelte Gesichter), die die Gebäude der Stadt schmücken, sind hier besonders eindrucksvoll – kleine steinerne Wächter, die seit Jahrhunderten das Treiben am Hafen beobachten.
- Öffnungszeiten: Platz 24/7 zugänglich; Wasserspiele täglich 10:00–22:00 Uhr
- Eintritt: Kostenlos
- Zeitbedarf: 1–2 Stunden
Insider-Tipp: Komm früh morgens zwischen 7:00 und 9:00 Uhr für ungestörte Fotos ohne Menschenmassen, wenn das morgendliche Garonne-Tal-Licht die Kalksteinfassaden in ein unwirkliches Lavendel-Gold taucht. Oder besuche die Place zur blauen Stunde und bleib bis spätabends – dann verwandelt sich der Ort in eine märchenhafte Kulisse, besonders spektakulär, wenn sich die beleuchteten Gebäude im Wasserspiegel verdoppeln.
2. La Cité du Vin – die Kathedrale des Weins
Dieses architektonische Wunderwerk am Ufer der Garonne sieht aus wie eine goldene Dekantierkaraffe, die sich im Wind dreht – ein bewusster Bruch mit der klassizistischen Architektur der Altstadt und gleichzeitig eine Hommage an die Seele der Region. La Cité du Vin ist weit mehr als ein Museum; es ist eine multisensorische Reise durch die Welt des Weins, die dich über fünf Kontinente und 3.000 Jahre Geschichte führt, ohne dabei belehrend zu wirken.
Die Ausstellung ist brillant konzipiert: Du riechst an 20 verschiedenen Weinaromen, erfährst, warum georgische Qvevri-Amphoren anders schmecken als französische Eichenfässer, und verstehst, wie Terroir – dieses schwer übersetzbare Konzept von Boden, Klima und Tradition – den Geschmack prägt. Das Highlight ist der Aufstieg zum Belvédère im 8. Stock, wo du bei deiner inkludierten Verkostung einen 360-Grad-Blick über die Stadt, die Garonne und die umliegenden Weinberge genießt – ein Moment, der die DNA von Bordeaux kristallklar macht.
- Öffnungszeiten: Dienstag–Sonntag 10:00–18:00 Uhr (Juli/August bis 19:00 Uhr)
- Eintritt: Ca. 22 Euro Erwachsene, 10 Euro Studenten (inklusive Verkostung im Belvédère)
- Zeitbedarf: 3–4 Stunden
Insider-Tipp: Besuche dienstags oder mittwochs vormittags, wenn die Ausstellung fast menschenleer ist. Am Wochenende ist es deutlich voller – buche dann unbedingt ein Zeitfenster vorab. Die Natural-Wine-Bewegung hat auch hier Einzug gehalten; frag im Belvédère nach biodynamischen oder ungeschwefelten Weinen, die nicht auf der Standardkarte stehen.
3. Cathédrale Saint-André & Tour Pey-Berland – gotische Grandezza mit Rundumblick

Die Kathedrale Saint-André ist seit 1998 UNESCO-Weltkulturerbe und mit gutem Grund: Ihre Konstruktion erstreckte sich vom 12. bis zum 14. Jahrhundert, und jede Epoche hinterließ ihre Handschrift – von romanischen Fundamenten über gotische Spitzbögen bis zu Renaissance-Skulpturen. Das Innere beeindruckt mit himmelhohen Gewölben, prächtigen Kapellen und einer Stille, die selbst an belebten Tagen greifbar ist. Hier wurden französische Könige gekrönt, und das spürt man in jedem Stein.
Der freistehende Pey-Berland-Turm neben der Kathedrale wurde im 15. Jahrhundert separat gebaut, weil man fürchtete, das Gewicht der massiven Glocken könnte die Kathedrale zum Einsturz bringen. Heute ist er eine der lohnendsten Turmbesteigungen Europas: 154 Stufen später stehst du auf 50 Metern Höhe und überblickst das gesamte Terrakotta-Dächermeer, die Garonne, die modernen Tramlinien in Miniatur und an klaren Tagen die fernen Pyrenäen am Horizont. Die Aussicht ist atemberaubend, aber nimm dir Zeit – die schmalen Wendeltreppen erfordern Kondition und gutes Schuhwerk.
- Öffnungszeiten: Kathedrale Mo–Sa 7:30–19:00 Uhr, So 9:00–19:00 Uhr; Turm täglich 10:00–18:00 Uhr (saisonal variabel)
- Eintritt: Kathedrale kostenlos, Turm ca. 7,50 Euro Erwachsene, 5 Euro ermäßigt
- Zeitbedarf: 1,5 Stunden (mit Turmbesteigung)
Insider-Tipp: Besuche die Kathedrale am späten Nachmittag, wenn das Licht durch die bunten Glasfenster fällt und dramatische Schatten auf die Säulen wirft. Der Turm-Aufstieg lohnt besonders zum Sonnenuntergang – das goldene Licht auf den honigfarbenen Fassaden ist spektakulär, und du hast die Plattform oft fast für dich allein.
4. Altstadt (Secteur Sauvegardé) – Europas größtes 18. Jahrhundert-Ensemble

Die Altstadt von Bordeaux ist mit über 350 Hektar das größte zusammenhängende architektonische Ensemble des 18. Jahrhunderts in Europa – ein Superlativ, der 2007 zur UNESCO-Welterbe-Ernennung führte. Hier zeigt sich Bordeaux‘ wahre Seele: kilometerlange Straßenzüge aus honigfarbenem Kalkstein, der nach der monumentalen Reinigungsaktion der frühen 2000er Jahre wieder in seinem ursprünglichen Glanz erstrahlt. Die Farbe dieser Fassaden ist einzigartig – sie wechselt von Creme zu Gold zu Rosa, je nach Tageszeit und maritimem Nebel, der vom Atlantik hereinzieht.
Der beste Weg, die Altstadt zu erkunden, ist ziellos: Folge der Rue Sainte-Catherine, Europas längster Fußgängerzone, die sich über 1,2 Kilometer vom Place de la Comédie zum Place de la Victoire schlängelt. Biege in die Seitengassen ab – Rue Esprit-des-Lois, Rue du Pas-Saint-Georges, Place du Parlement – und entdecke versteckte Innenhöfe, winzige Weinbars und Buchläden, die seit Generationen in Familienbesitz sind.
Das Grand Théâtre, 1780 erbaut, ist ein neoklassisches Meisterwerk mit zwölf korinthischen Säulen und zwölf Statuen auf dem Giebel. Es beherbergt die Opéra National de Bordeaux, und selbst wenn du keine Vorstellung besuchst, lohnt sich ein Blick ins Innere – der Treppenaufgang inspirierte angeblich Charles Garnier für die Pariser Oper.
- Öffnungszeiten: 24/7 für Spaziergänge zugänglich
- Eintritt: Kostenlos
- Zeitbedarf: Halber Tag (oder mehr, wenn du dich treiben lässt)
Insider-Tipp: Nimm dir einen Vormittag Zeit für eine selbstgeführte Mascarons-Jagd: Über 3.000 dieser kunstvoll gemeißelten Gesichter schmücken die Gebäude – manche lächeln, andere grimassieren, und einige erzählen ganze Geschichten. Besonders spektakulär sind die Exemplare an den Bögen der Place de la Bourse.
Should-See bei einem Bordeaux Kurztrip (3–5 Tage)
5. Bassins de Lumières – Kunst in U-Boot-Bunkern
In den massiven Betonhallen einer ehemaligen deutschen U-Boot-Basis aus dem Zweiten Weltkrieg hat Bordeaux das weltgrößte digitale Kunstzentrum geschaffen – eine spektakuläre Transformation, die symbolisch für die Stadt steht. Monumentale Projektionen von Klimt, Dalí oder wechselnden Künstlern fließen über 12 Meter hohe Betonwände und spiegeln sich in dunklen Wasserbecken, in denen tatsächlich noch Karpfen schwimmen – ein surreales Erlebnis, das Kunst fühlbar macht.
Die immersive Erfahrung ist wie ein Eintauchen in ein lebendiges Gemälde: Du gehst zwischen den vier riesigen Becken umher, während Farben und Formen dich umhüllen, begleitet von klassischer Musik oder elektronischen Soundscapes. Jede Ausstellung dauert etwa 40 Minuten und wird in Endlosschleife gezeigt, sodass du jederzeit einsteigen kannst.
- Öffnungszeiten: Mi–So 10:00–18:00 Uhr (saisonal länger)
- Eintritt: Ca. 16 Euro Erwachsene, 12 Euro ermäßigt
- Zeitbedarf: 1,5 Stunden
Insider-Tipp: Komm zur ersten oder letzten Vorstellung, wenn die Hallen fast leer sind – dann kannst du dich auf den Boden legen und die Projektionen direkt über dir erleben. In der Mittagspause ist es oft ruhiger als am Wochenende.
6. Darwin Ecosystem – nachhaltiges Kulturzentrum in alter Kaserne
Das Darwin Ecosystem am rechten Garonne-Ufer ist Bordeaux‘ radikalste Vision von urbaner Transformation: Eine verlassene Militärkaserne wurde in ein 20.000 Quadratmeter großes Öko-Kulturzentrum verwandelt, das Bio-Restaurant, Skateboard-Park, Co-Working-Spaces, Urban Farming, Kunstgalerien und Street-Art-Museum vereint. Die Atmosphäre ist entspannt, alternativ und authentisch – hier treffen sich Start-up-Gründer, die über Natural Wine ihre neuesten Ideen debattieren, Skater, die unter alten Buntglasfenstern ihre Tricks üben, und urbane Farmer, die rescue chickens pflegen, die nach Punk-Bands benannt sind.
Das Herzstück ist die riesige Bio-Cantine, wo du an langen Holztischen sitzt und saisonale, lokale Küche zu fairen Preisen genießt. Die Wände sind übersät mit Graffiti und Murals – Darwin beherbergt eines der größten legalen Street-Art-Projekte Europas. An Sommerabenden finden auf der Terrasse Live-Konzerte und „Guinguette“-Partys statt – eine moderne Interpretation der traditionellen Flussufer-Feste.
- Öffnungszeiten: Mo–So, verschiedene Bereiche haben unterschiedliche Öffnungszeiten
- Eintritt: Gelände kostenlos zugänglich
- Zeitbedarf: 2–3 Stunden
Insider-Tipp: Donnerstagabends gibt es oft Food-Truck-Festivals oder Live-Musik. Im Sommer lohnt sich der Spaziergang über die Pont de Pierre hierher zum Sonnenuntergang – das Licht auf der Garonne ist spektakulär, und du kannst den Abend in der Darwin-Bar ausklingen lassen.
7. Quartier Saint-Michel – multikulturelles Herz mit gotischem Turm

Das Viertel Saint-Michel pulsiert mit einer Lebendigkeit, die den Rest von Bordeaux manchmal kühl erscheinen lässt. Hier schlägt das multikulturelle Herz der Stadt: Nordafrikanische Gewürzmärkte perfumieren ganze Straßen mit Koriander, Zimt und Kardamom, Vintage-Läden reihen sich neben Falafel-Imbisse, und in winzigen Cafés wird Minztee nach marokkanischer Art serviert.
Die Basilika Saint-Michel thront über allem mit ihrem freistehenden Glockenturm – mit 114 Metern das höchste religiöse Bauwerk in Südfrankreich. Der gotische Bau aus dem 14.–16. Jahrhundert ist beeindruckend, aber die wahre Magie liegt im Viertel selbst: Dreimal wöchentlich (Mittwoch, Samstag, Sonntag) verwandelt sich der Place Meynard in einen lebendigen Flohmarkt, wo Händler in bordelaisischem Patois ihre Waren anpreisen und das Wort „gavé“ (so viel/so cool) in jede Verhandlung einfließen lassen.
- Öffnungszeiten: Märkte Di–So vormittags; Viertel 24/7 zugänglich
- Eintritt: Kostenlos
- Zeitbedarf: 2–3 Stunden
Insider-Tipp: Besuche den Flohmarkt am Freitagmorgen statt am überfüllten Samstag – entspannte Vintage-Jagd mit echten Bordelaiser Charakteren. Der lebhafte Marché des Capucins (Di–So vormittags) ist perfekt für ein improvisiertes Picknick: Kaufe frische Austern, Käse, Baguette und eine Flasche lokalen Weißwein und setz dich ans Flussufer.
Geheimtipps und Foto Spots für deinen Bordeaux Städtetrip
Rue du Pas-Saint-Georges um 9 Uhr morgens – Bordeaux beim Erwachen

Die meisten Touristen verschlafen den schönsten Moment der Stadt: Wenn um 9 Uhr morgens die Shutters sich öffnen, der butterweiche Duft frischer Canelés aus der Boulangerie Baillardran strömt und das einzigartige Garonne-Tal-Licht die Kalksteinfassaden in ein unwirkliches Lavendel-Gold taucht. Die Rue du Pas-Saint-Georges erwacht langsam – Metzger arrangieren ihre Auslagen, Buchhändler stapeln Neuerscheinungen vor die Tür, und die ersten Espresso-Maschinen zischen in den Cafés.
Dies ist der Moment, um Bordeaux als das zu erleben, was es wirklich ist: eine Stadt, die sich Zeit lässt, die Schönheit im Alltäglichen findet und niemals hastet. Setz dich in ein Straßencafé, bestell einen Café au Lait und beobachte, wie die Stadt zu sich selbst findet.
- Beste Besuchszeit: 8:30–10:00 Uhr
- Eintritt: Kostenlos (plus Kaffee)
- Zeitbedarf: So lange du willst
Insider-Tipp: Am Sonntag ist es noch stiller – viele Geschäfte sind geschlossen, aber genau das macht den Charme aus. Die leeren Gassen gehören dir allein.
Chartrons-Viertel – Antiquitäten und Avantgarde
Das Chartrons-Viertel nördlich des Zentrums war einst das Revier schottischer, irischer und niederländischer Weinhändler – elegante Kaufmannshäuser, in denen Bordeaux‘ Reichtum geboren wurde. Heute ist es eine faszinierende Mischung aus Antiquitätenläden, die seit Generationen in Familienbesitz sind, Indie-Galerien, die junge Künstler ausstellen, und zimtfarbenen Lagerhäusern, die zu Lofts und Co-Working-Spaces umgebaut wurden.
Samstags verwandelt sich die Rue Notre-Dame in einen organischen Markt, wo du Bio-Gemüse, handwerklichen Käse und frisch gerösteten Kaffee kaufen kannst. In ehemaligen Fass-Werkstätten trinkt man heute äthiopischen Natural-Roast, während nebenan ein Geigenbauer Ahornholz für eine Jazz-Gitarre hobelt. Die Atmosphäre ist entspannt, künstlerisch und weit entfernt vom touristischen Trubel der Altstadt.
- Öffnungszeiten: Geschäfte meist Mi–Sa 10:00–19:00 Uhr (mit Mittagspause)
- Eintritt: Kostenlos
- Zeitbedarf: 2–3 Stunden zum Bummeln
Insider-Tipp: Besuche die Rue Notre-Dame am Samstagvormittag, wenn der Markt am lebendigsten ist. Für exzellenten Third-Wave-Coffee geh zu L’Alchimiste Café – eine hauseigene Rösterei mit knusprigen Croissants und Flat Whites, die Hipster aus ganz Europa anlocken.
Quai de Bacalan bei Sonnenaufgang – Joggen mit Locals

Während alle anderen noch schlafen, erwacht der moderne Quai de Bacalan zum Leben: Locals joggen entlang der Hafenfront, während Morgennebel über der Garonne schweben und die ersten Sonnenstrahlen die Cité du Vin in flüssiges Gold tauchen. Diese Promenade ist völlig touristenfrei – hier erlebst du Bordeaux, wie die Bordelais es lieben: aktiv, am Wasser, mit Blick auf eine Stadt, die zwischen Geschichte und Zukunft pendelt.
Der Spaziergang vom Quai de Bacalan zur Cité du Vin und weiter zu den Bassins de Lumières ist auch tagsüber lohnenswert – moderne Architektur trifft auf Industriegeschichte, Jogger teilen sich die Wege mit Radfahrern, und im Sommer sitzen Studenten mit Laptops auf den Stufen und arbeiten im Freien.
- Beste Besuchszeit: 6:30–8:00 Uhr
- Eintritt: Kostenlos
- Zeitbedarf: 45 Minuten Spaziergang (oder länger zum Verweilen)
Insider-Tipp: Bring eine Thermoskanne Kaffee mit und setz dich auf die Stufen gegenüber der Cité du Vin – von hier hast du den perfekten Blick auf die Garonne und die erwachende Stadt.
Fotospots: Die besten Instagram-Locations
Miroir d’Eau bei Sonnenuntergang: Klassisch, aber unschlagbar – die perfekte Spiegelung der Place de la Bourse im goldenen Licht, während der Wassernebel aufsteigt.
Pont de Pierre bei Nacht: Die 17 Steinbögen über der Garonne, illuminiert und gespiegelt im Fluss – bring ein Stativ für Langzeitbelichtung.
Rue Sainte-Catherine für Streetstyle: Europas längste Fußgängerzone mit eleganten Fassaden und perfekten Perspektiven.
La Cité du Vin Aussichtsdeck: 360-Grad-Panorama über Stadt, Fluss und Weinberge – besonders spektakulär zur blauen Stunde.
Darwin-Graffiti-Walls: Urbane Foto-Backdrops mit Street-Art von internationalen Künstlern.
Grosse Cloche: Der mittelalterliche Uhrenturm auf der Rue Saint-James – perfekt für historische Atmosphäre.
Kulinarischer Bordeaux Guide: Wo Locals wirklich essen
Traditionelle Küche: Was du unbedingt probieren musst
Bordeaux nimmt Essen genauso ernst wie Wein – hier ist jede Mahlzeit eine Zeremonie, keine schnelle Zwischenmahlzeit. Die Stadt liegt an der Schnittstelle zwischen Atlantik und Aquitaine, was sich in einer Küche widerspiegelt, die Meeresfrüchte mit reichhaltigen Fleischgerichten und mediterranen Einflüssen kombiniert.
Canelés sind Bordeaux‘ süße Seele – außen karamellisiert-knusprig, innen cremig-vanillig, mit einem Hauch von Rum. Diese geriffelten Köstlichkeiten entstanden im 17. Jahrhundert, als Nonnen überschüssige Eigelbe aus der Weinherstellung verwerteten (Eiweiße wurden zur Klärung der Weine verwendet). Die besten kommen von Baillardran, wo das Geheimnis in den Kupferformen und der Geduld liegt, jede Charge über Nacht ruhen zu lassen. Ein echter Canelé sollte außen so dunkel sein, dass er fast verbrannt aussieht, und innen eine custardartige Konsistenz haben.
Lamprey à la Bordelaise ist das traditionelle Festtagsgericht – Flussneunauge, langsam geschmort in Rotwein mit Lauch und Gewürzen. Es klingt gewöhnungsbedürftig und sieht aus wie eine prähistorische Schlange, aber der Geschmack ist sublime: reichhaltig, erdig, mit der Tiefe von Jahrhunderten alter Tradition. Einheimische schwören darauf, und wer mutig genug ist, es zu probieren, wird mit einem Geschmackserlebnis belohnt, das so einzigartig ist wie die Stadt selbst.
Austern aus dem Bassin d’Arcachon sind ein Muss – frisch, salzig, mit einem Hauch von Meer und einem Spritzer Zitrone. Am besten genießt du sie vormittags am Marché des Capucins mit einem Glas kühlem Muscadet-Weißwein für 3 Euro das Glas – ein Frühstück, das dich zum Bordelais macht.
Dunes Blanches – mit Chantilly-Creme gefüllte Windbeutel – stammen ursprünglich aus dem nahen Cap-Ferret und sind leicht, luftig und süchtig machend. Perfekt für einen Nachmittags-Snack mit Kaffee.
Zum Trinken gehört Lillet (ausgesprochen „lee-LAY“) zum Pflichtprogramm – ein Aperitif aus Bordeaux-Wein mit Zitruslikör, kreiert 1872 im nahen Podensac und unsterblich gemacht von James Bond (Casino Royale: „A Vesper, please.“). Serviert auf Eis mit einer Orangenscheibe ist es der perfekte Einstieg in einen langen Bordeaux-Abend.
Restaurant-Empfehlungen nach Preisklassen
Budget (€): Authentisch & günstig
Marché des Capucins – Chez Jean-Mi
Der lebhafte Marché des Capucins ist das pulsierende Herz von Bordeaux‘ Food-Szene, und Chez Jean-Mi ist die perfekte Adresse für ein authentisches Austern-Erlebnis. Frische Austern, Muscheln und Weißwein direkt von der Theke, Teller ab etwa 12–15 Euro – die Atmosphäre ist laut, lebhaft und so echt, wie es nur geht. Du stehst oder sitzt an hohen Tischen, die Verkäufer rufen Preise in bordelaisischem Patois, und der Duft von Meer und frischem Brot liegt in der Luft.
- Preise: Austern ab 8 €/Dutzend, Plateau Fruits de Mer ab 18 €
- Spezialität: Frische Austern mit Schalotten-Vinaigrette
- Öffnungszeiten: Di–So vormittags bis früher Nachmittag
Le Comptoir du 7ème Art (Rue des Menuts)
Dieses filmthematische Bistrot im studentischen Viertel serviert hausgemachte Burger ab 12 Euro und Tages-Menüs für 15 Euro in entspannter Atmosphäre. Die Wände sind mit Filmpostern dekoriert, und die Weinpreise sind fair – Gläser ab 4 Euro. Locals lieben die ungezwungene Stimmung und den Fakt, dass man hier gut essen kann, ohne ein Vermögen auszugeben.
- Preise: Burger 12–16 €, Tages-Menü 15 €
- Spezialität: Hausgemachte Burger und faire Weinpreise
- Atmosphäre: Entspannt, studentisch, filmverrückt
La Boîte à Huîtres (Cours Portal)
Ein Austern-Spezialist mit Plateau Fruits de Mer ab 18 Euro – perfekt für eine authentische Meeresfrüchte-Experience ohne Touristenaufschlag. Die Austern sind tagesfrisch aus Arcachon, der Service ist freundlich und schnell, und die Atmosphäre ist so, wie es sein sollte: einfach, ehrlich, köstlich.
- Preise: Austern ab 8 €, Plateau ab 18 €
- Spezialität: Tagesfrische Austern und Meeresfrüchte
- Tipp: Komm mittags für beste Auswahl
Mittelklasse (€€): Solide Restaurants
Le Bouchon Bordelais (Rue de la Monnaie)
Klassische französische Küche in gemütlicher Atmosphäre mit Steingewölbe – das 3-Gang-Menü für 28 Euro ist ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Fleischgerichte sind ausgezeichnet, die Weinauswahl konzentriert sich auf lokale Bordeaux, und der Service ist herzlich und kompetent. Die Atmosphäre fühlt sich an wie bei einem Freund zu Hause – wenn dieser Freund zufällig ein begnadeter Koch wäre.
- Preise: 3-Gang-Menü 28 €, Hauptgerichte 20–32 €
- Spezialität: Entrecôte à la Bordelaise, Stonggrog
- Atmosphäre: Gemütlich, traditionell, authentisch
Gehobenes Dining (€€€): Besondere Adressen
La Tupina (Rue Porte de la Monnaie)
Seit 1968 ist La Tupina eine Bordeaux-Institution – rustikale Eleganz trifft auf kulinarische Perfektion. Das Restaurant ist bekannt für Fleisch, das am offenen Kamin zubereitet wird, während du bei Kerzenschein sitzt und dem Knistern des Feuers lauschst. Die Atmosphäre ist unvergleichlich: historische Kupfertöpfe hängen von der Decke, der Duft von geröstetem Fleisch erfüllt den Raum, und der Service ist professionell aber herzlich. Menüs ab 45 Euro.
- Preise: Menüs ab 45 €, à la carte 50–70 €
- Spezialität: Am Kamin gegrilltes Fleisch, rustikale Eleganz
- Reservierung: 1 Woche im Voraus empfohlen
Le Pressoir d’Argent – Gordon Ramsay (Place de la Comédie)
Im InterContinental Grand Hôtel serviert Gordon Ramsays Michelin-Stern-Restaurant moderne französische Küche auf höchstem Niveau mit Blick auf das Grand Théâtre. Die Menüs reichen von 95 bis 180 Euro, und jeder Gang ist ein Kunstwerk – präzise, innovativ, unvergesslich. Der Service ist tadellos, die Weinpaarungen sind spektakulär, und das Erlebnis ist jeden Euro wert.
- Preise: Menüs 95–180 €
- Spezialität: Moderne französische Haute Cuisine
- Dresscode: Smart Casual
- Reservierung: Wochen im Voraus
Street Food & Märkte in Bordeaux
Marché des Capucins (täglich außer montags) ist das Herz von Bordeaux‘ Food-Szene: warme Crêpes für 3 Euro, Socca (Kichererbsenpfannkuchen) für 4 Euro, frische Macarons ab 1,50 Euro pro Stück, und die besten Austern der Stadt direkt von der Theke. Die Atmosphäre ist lebhaft, authentisch und manchmal chaotisch – genau richtig. Kaufe Zutaten für ein Picknick am Fluss: Baguette, Käse, Wurst, eine Flasche Bordeaux und genieße das Leben wie ein Local.
Food Trucks am Quai des Chartrons servieren samstags Gourmet-Burger und asiatische Fusion-Küche für 8–12 Euro. Die Stimmung ist entspannt, jung und perfekt für einen Nachmittag am Fluss.
Halles de Bacalan (die moderne Markthalle) bietet Dutzende Stände mit allem von Austern über Foie Gras bis zu vegetarischen Bowls – eine kulinarische Weltreise unter einem Dach.
Café-Kultur: Beste Cafés für Pausen zwischen Sightseeing
Plume Small Kitchen ist perfekt für Instagram-worthy Flat Whites und Avocado-Toast – das stylishste Café der Stadt mit hauseigener Rösterei und knusprigen Croissants.
L’Alchimiste Café mit hauseigener Rösterei ist die Adresse für Third-Wave-Coffee-Fans – Single-Origin-Beans, perfekt extrahiert, mit Leidenschaft serviert.
Reservierungs-Tipps für deinen Städtetrip Bordeaux
Reserviere unbedingt 2–3 Tage vorab bei La Tupina, Le Pressoir d’Argent und allen Restaurants mit Natural-Wine-Focus (Miles, Garopapilles). Freitag- und Samstagabende sind grundsätzlich schwieriger – plane hier eine Woche Vorlauf ein. Mittags sind die meisten Lokale spontan verfügbar, außer an Wochenenden im Sommer, wenn halb Paris zum verlängerten Wochenende einfällt.
Für Wein-Touren in die Châteaux (Médoc, Saint-Émilion) sind Slots oft limitiert – buche früh, insbesondere während der Lese (Sept/Okt) und in den Sommerferien. Märkte wie Marché des Capucins oder Halles de Bacalan brauchen keine Reservierung, aber komm zur Stoßzeit früh, um die beste Auswahl zu haben.
Insider-Tipp: Viele Restaurants öffnen zweimal täglich – 12:00–15:00 und 19:30–23:00. Zwischen 15:00–19:30 findest du meist nur Aperitivo-Bars geöffnet, also plane deine Mahlzeiten entsprechend. Im August machen viele Lokale Ferien (achte auf „fermé août“-Schilder), also check vorab online.

Einen Bordeaux Städtetrip in 2–3 Tagen perfekt erleben
Tag 1: Klassische Highlights
Starte deinen Morgen mit einem Café au Lait im Café de la Presse direkt an der Place de la Bourse – von hier hast du den perfekten Blick auf das Miroir d’Eau, während die Stadt erwacht. Gegen 9:00 Uhr, wenn das Licht am schönsten ist und noch keine Touristenmassen da sind, spazierst du zum Wasserspiegel und erlebst das Spiel aus Nebel und Spiegelung in Ruhe.
Gegen 10:30 Uhr schlenderst du die Rue Sainte-Catherine entlang bis zum Grand Théâtre – Europas längste Fußgängerzone mit eleganten Boutiquen, Buchläden und Cafés. Von hier geht’s weiter durch die Rue Esprit-des-Lois zum Place du Parlement, wo du die über 3.000 Mascarons an historischen Fassaden bewundern kannst – kleine steinerne Gesichter, die seit Jahrhunderten das Treiben beobachten.
Für das Mittagessen gegen 12:30 Uhr kehrst du im Le Bouchon Bordelais ein – ein traditionelles 2-Gang-Menü für 22 Euro in authentischer Atmosphäre. Die Portionen sind großzügig, der Wein ist lokal, und du fühlst dich sofort wie ein Einheimischer.
Am Nachmittag gegen 14:00 Uhr besuchst du die Cathédrale Saint-André und steigst den Tour Pey-Berland hinauf – 154 Stufen, die sich lohnen für den Panoramablick über das terrakottarote Dächermeer, die Garonne und die fernen Pyrenäen. Nimm dir Zeit oben, genieße die Aussicht und lass die Stadt auf dich wirken.
Gegen 16:00 Uhr gönnst du dir eine Kaffeepause bei Plume Small Kitchen – Specialty Coffee und vielleicht ein Stück Kuchen, während du die letzten Instagram-Fotos checkst.
Den späten Nachmittag gegen 16:30 Uhr verbringst du mit einem Spaziergang zur Grosse Cloche und Porte Cailhau – mittelalterliche Wahrzeichen, die zu Fuß erreichbar sind und perfekte Fotomotive abgeben.
Gegen 18:00 Uhr ist es Zeit für Aperitif am Quai des Chartrons – bestell einen Lillet auf Eis und beobachte, wie die Sonne über der Garonne untergeht. Die Locals machen es genauso, und du verstehst, warum Bordeaux „savoir-vivre“ so ernst nimmt.
Gehzeit: Ca. 45 Minuten zwischen allen Punkten, alles zu Fuß machbar
Transportmittel: Bei Müdigkeit Tram A/B nutzen
Pausen-Empfehlungen: Vormittags Café de la Presse, nachmittags Plume Small Kitchen, abends Aperitif am Quai
Schlechtwetter-Alternative: CAPC Museum für zeitgenössische Kunst statt Miroir d’Eau; überdachte Galeries Lafayette für Shopping; die Kathedrale bleibt bei jedem Wetter spektakulär
Tag 2: Kultur & versteckte Perlen
Der zweite Tag beginnt gegen 10:00 Uhr mit einem Besuch in der La Cité du Vin – nimm die Tram B oder C/D + A zur Haltestelle „Cité du Vin“ (30–40 Minuten ab Altstadt). Plane 3–3,5 Stunden ein für die multisensorische Weinreise durch alle Kontinente und die Verkostung im 8. Stock mit 360-Grad-Blick über Stadt und Weinberge. Dienstags oder mittwochs vormittags ist es am ruhigsten – am Wochenende ist es deutlich voller.
Zum Lunch gegen 14:00 Uhr gehst du über die Straße in die Halles de Bacalan – moderne Markthalle mit Dutzenden Ständen, die alles von Austern über Foie Gras bis zu vegetarischen Bowls anbieten. Such dir einen Stand aus, der dich anlacht, und genieße das kosmopolitische Treiben.
Danach sind es 20–25 Minuten zu Fuß oder 10 Minuten per Bus/Tram zu den Bassins de Lumières – tauche ein in die immersive Kunst in den ehemaligen U-Boot-Bunkern, wo monumentale Projektionen über Betonwände fließen und sich in dunklen Wasserbecken spiegeln. Die Erfahrung ist surreal und unvergesslich.
Den Rückweg machst du über Chartrons – bummle die Rue Notre-Dame entlang, stöbere in Antiquitätenläden, die seit Generationen in Familienbesitz sind, und gönn dir einen Espresso bei L’Alchimiste – hauseigene Rösterei mit Third-Wave-Anspruch.
Für den Abend lockt das Darwin Ecosystem am rechten Ufer – 20 Minuten Fußweg über die Pont de Pierre oder kurzer Bus. Hier isst du in der Bio-Cantine, erkundest das Street-Art-Museum und erlebst vielleicht sogar Live-Musik oder eine Guinguette-Party (vor allem im Sommer).
Zeitmanagement: Museumsblöcke vormittags, Spaziergänge am Nachmittag; Wegezeit per Tram sparen
Transportmittel: Tram B/C/D zur Cité du Vin, dann Tram A zu Bassins de Lumières, zu Fuß zu Chartrons
Pausen-Empfehlungen: Kaffee im Belvédère der Cité du Vin mit Panorama, später Espresso bei L’Alchimiste
Schlechtwetter-Alternative: CAPC Musée d’Art Contemporain statt Darwin; Weinworkshop in einer Bar (z.B. Garopapilles)
Tag 3: Entspannte Erkundung + Shopping
Beginne den Tag gegen 10:00 Uhr im Marché des Capucins mit Austernfrühstück oder frischen Pâtisseries – die Atmosphäre ist lebhaft, authentisch und so, wie Bordeaux wirklich ist. Probiere die Austern direkt von der Theke mit einem Glas Muscadet für 3 Euro – ein Frühstück, das dich zum Bordelais macht.
Von hier sind es 10 Minuten zur Basilika Saint-Michel – am Wochenende findet auf dem Place Meynard ein lebendiger Flohmarkt statt, wo Händler in bordelaisischem Patois ihre Waren anpreisen. Der 114 Meter hohe freistehende Glockenturm ist das höchste religiöse Bauwerk in Südfrankreich – beeindruckend und ein perfektes Fotomotiv.
Gegen 12:30 Uhr schlenderst du über die Pont de Pierre – 17 Steinbögen, die die Garonne überspannen, mit spektakulärem Blick auf die Altstadt. Der Spaziergang dauert etwa 20 Minuten und führt dich zum rechten Ufer, wo das Darwin Ecosystem auf dich wartet (falls du es am Vortag verpasst hast).
Den Nachmittag ab 14:30 Uhr verbringst du mit Shopping in der Rue Sainte-Catherine – Europas längste Fußgängerzone mit lokalen Boutiquen und internationalen Ketten. Oder du entspannst im Jardin Public, Bordeaux‘ englischem Landschaftsgarten mit Naturhistorischem Museum – perfekt für eine ruhige Pause zwischen den Bäumen.
Gegen 18:00 Uhr ist es Zeit für Sunset am Quai de Bacalan – die moderne Hafenfront mit Blick auf die erwachende Cité du Vin und die letzten Sonnenstrahlen auf der Garonne. Es ist ruhiger hier als am Miroir d’Eau, und du hast die Stadt fast für dich allein.
Zeitmanagement: Kurze Distanzen, viel „Flanieren“; Darwin mit 30–40 Minuten einplanen (inkl. Fotostopps)
Transportmittel: Meist zu Fuß, bei Müdigkeit Tram A/B
Pausen-Empfehlungen: Minttee in Saint-Michel, Bio-Kuchen im Darwin, Aperitif am Jardin Public
Schlechtwetter-Alternativen: Muséum d’Histoire Naturelle (ideal auch mit Kindern), überdachte Passagen und Arkaden in der Innenstadt, Galeries Lafayette für Shopping-Marathon

Bordeaux Kurzurlaub: Wenn du 5–7 Tage Zeit hast
Tage 1–2: Klassische Highlights
Nutze die oben skizzierte 2-Tages-Route als Fundament, aber nimm dir mehr Zeit für jede Sehenswürdigkeit. Plane zusätzliche Zeitfenster für langsamere Mittage in Bistros, einen Abend im Grand Théâtre (Oper/Ballett) oder eine geführte Altstadt-Tour (2 Stunden), um Hintergründe zu UNESCO-Architektur und der komplexen Handelshistorie zu bekommen – die Stadt erzählt Geschichten von Reichtum und Sklaverei, von Aufklärung und Ausbeutung, die oft verschwiegen werden.
Tag 1 Ergänzungen:
- Nach der Place de la Bourse besuche die Bibliothèque Mériadeck – moderne Architektur trifft auf literarische Geschichte
- Eine einstündige Garonne-Bootsfahrt am Nachmittag gibt dir einen kompletten Überblick über die Stadt vom Wasser aus, vorbei an der Cité du Vin und den alten Lagerhäusern
Tag 2 Ergänzungen:
- Verlängere den Besuch in den Bassins de Lumières – leg dich auf den Boden und lass die Projektionen direkt über dir vorbeiziehen
- Abends besuche eine Vorstellung im Opéra National de Bordeaux oder nimm an einem Weinblending-Workshop teil, wo du lernst, deinen eigenen Bordeaux zu kreieren
Tage 3–5: Kultur & versteckte Perlen, entspannte Erkundung + Shopping
Tag 3: Wein-Immersion
Widme einen ganzen Tag dem, wofür Bordeaux berühmt ist: Wein. Eine geführte Weinberg-Tour nach Saint-Émilion (Tagesausflug, 75–85 Euro) bringt dich in das mittelalterliche Dorf mit Kopfsteinpflasterstraßen, wo du Merlot-Weine probierst und lernst, warum das Terroir hier so besonders ist. Die meisten Touren beinhalten Château-Besichtigungen, Fasskeller-Besuche und ein Mittagessen mit lokalen Spezialitäten.

Alternativ erkundest du die Médoc-Route – am einfachsten mit einer geführten Halb- oder Ganztagestour (75–105 Euro), die dich zu legendären Weingütern wie Château Margaux oder Château Pichon Baron führt. Mit dem Mietwagen bist du flexibler, aber eine Tour hat den Vorteil, dass du alle Weine probieren kannst, ohne dir Sorgen ums Fahren zu machen.
Abends kehrst du zurück nach Bordeaux für Weinbar-Hopping im Chartrons-Viertel – Miles, Garopapilles und kleine versteckte Bars, wo Sommeliers dich durch Natural Wines aus kleinen Produzenten führen.
Tag 4: Alternative Kultur
Verbringe den Vormittag im Darwin Ecosystem und erkunde alle Ecken: Bio-Cantine, Skateboard-Park, Co-Working-Spaces, Urban Farming und das beeindruckende Street-Art-Museum. Die Atmosphäre ist entspannt und authentisch – hier trifft sich Bordeaux‘ alternative Szene.
Am Nachmittag besuchst du das CAPC Museum für zeitgenössische Kunst in einem ehemaligen Lagerhaus im Chartrons-Viertel – die Sammlung ist exzellent, die Atmosphäre ist industrial-cool, und du verstehst, warum Bordeaux mehr ist als nur Wein und UNESCO-Fassaden.
Abends kannst du ein Konzert im Darwin besuchen (check das Programm vorab) oder eine der Guinguette-Partys, die im Sommer auf den Flussinseln stattfinden – nur per Kanu erreichbar, mit Techno-DJs und einer Energie, die du in dieser eleganten Stadt nicht erwartet hättest.
Tag 5: Bordeaux entspannt
Miete ein Fahrrad über das V³-System (24h-Pass 7 Euro) und radle entlang der Garonne – der autofreie Radweg am rechten und linken Ufer ist 8 Kilometer lang und führt dich durch eine Stadt, die sich Zeit lässt, die Schönheit im Alltäglichen findet.
Mach ein Picknick im Jardin Public mit frischen Zutaten vom Markt – Baguette, Käse, Wurst, Wein – und beobachte, wie Locals Pétanque spielen und Kinder unter alten Bäumen toben.
Abends gönnst du dir ein Slow-Food-Dinner bei La Tupina, wo Fleisch am offenen Kamin gegrillt wird und die Atmosphäre dich in eine andere Zeit versetzt.
Tage 6–7: Ausflugsziele der Umgebung
Tag 6: Arcachon & Dune du Pilat

Nimm den TER-Zug nach Arcachon (45–60 Minuten, 15 Euro) – ein Küstenort, der im 19. Jahrhundert als Sommerfrische für Bordelaiser Aristokratie diente und heute charmant zwischen Nostalgie und Moderne pendelt. Die Ville d’Hiver mit ihren Belle-Époque-Villen ist ein architektonisches Juwel, und der Hafen lädt zu Austern-Verkostungen ein.
Von Arcachon fährst du per Bus zur Dune du Pilat – Europas höchste Sanddüne (107 Meter) bietet atemberaubende Ausblicke auf den Atlantik, Pinienwälder und die Arguin-Sandbank. Der Aufstieg ist schweißtreibend, aber oben wirst du belohnt mit einem Panorama, das sich ins Gedächtnis brennt.
Alternativ erkundest du die Cap-Ferret-Halbinsel – ein schmaler Landstreifen zwischen Atlantik und Bassin d’Arcachon, wo Austernfarmer ihre Kabanen (Holzhütten) betreiben und du die frischesten Austern der Region direkt vom Boot probieren kannst.
Zeitmanagement: 8–10 Stunden einplanen (inkl. Transfers)
Beste Zeit: Saint-Émilion vormittags am ruhigsten, Arcachon unter der Woche entspannter
Pausen-Empfehlungen: Picknick im Weinberg (vorher beim Château anfragen), Austernkabane in Arcachon, Sonnenuntergang auf der Düne
Tag 7: Médoc-Weinregion
Mit Mietwagen oder geführter Tour (85 Euro) erkundest du die Médoc-Halbinsel – das legendäre Weingebiet nördlich von Bordeaux, wo Namen wie Château Margaux, Château Pichon Baron und Château Latour für Weine stehen, die Sammler auf der ganzen Welt begehren.
Die Route des Châteaux führt dich durch endlose Weinberge, vorbei an eleganten Herrenhäusern und durch Dörfer wie Margaux, Pauillac und Saint-Julien, wo jede Flasche eine Geschichte erzählt. Die meisten Châteaux bieten Führungen und Verkostungen an (15–25 Euro), aber buche unbedingt vorab – spontane Besuche sind selten möglich.
Am späten Nachmittag erreichst du die Atlantikküste bei Soulac-sur-Mer – wilde Strände, Pinienwälder und das Gefühl, am Ende der Welt angekommen zu sein. Surf-Kultur trifft auf altes Frankreich, und du verstehst, warum Bordelais jedes Wochenende hierher pilgern.
Zeitmanagement: 8–10 Stunden Ganztagesausflug
Transport: Mietwagen flexibler, geführte Tour entspannter (kein Fahrer nötig)
Pausen-Empfehlungen: Lunch in einem Château-Restaurant, Kaffee in Soulac-sur-Mer, Sonnenuntergang am Atlantik
Erweiterte Zeitplanung & Pausen
Realistische Tagesaufteilung bei 5+ Tagen:
- Vormittag: Ein Hauptziel (2–3 Stunden), aber ohne Hetze
- Mittagspause: Mindestens 1,5–2 Stunden – die französische Esskultur richtig zelebrieren
- Nachmittag: Entspanntere Aktivitäten, Shopping oder Spaziergänge
- Aperitivo: 18:00–20:00 Uhr (heilige Zeit in Bordeaux!)
- Abendessen: Nie vor 19:30, meist ab 20:30 Uhr
Empfohlene Entspannungspausen:
- Parc Bordelais: Englischer Landschaftsgarten mit Teich und schattige Wegen, perfekt für Picknicks
- Jardin Public: Zentrale Grünoase mit Naturhistorischem Museum und Karussell
- Quai de Queyries: Rechtes Ufer für Garonne-Blick und entspannte Sonnenuntergänge
- Spa-Tag: Les Bains de Léa im Grand Hôtel für Luxus-Entspannung
Schlechtwetter-Programm erweitert:
- Musée d’Aquitaine: Regionale Geschichte von der Steinzeit bis heute, inklusive der schmerzhaften Kapitel über Sklavenhandel
- Musée des Beaux-Arts: Design und Kunsthandwerk aus fünf Jahrhunderten
- Grand Théâtre: Führungen (10 Euro) durch das neoklassische Meisterwerk, auch ohne Aufführung sehenswert
- Galeries Lafayette & Rue Sainte-Catherine: Shopping-Marathon in überdachten Passagen
- Weinworkshop: Lerne bei schlechtem Wetter, deinen eigenen Bordeaux zu blenden
Bordeaux Transport: ÖPNV & Co. optimal nutzen
Ticket-System erklärt
Das TBM-Netz (Tramways de Bordeaux Métropole) ist modern, dicht und zuverlässig – die Stadt hat in den 2000er Jahren massiv in öffentliche Verkehrsmittel investiert, und das Ergebnis ist ein System, das selbst Einheimische gerne nutzen. Die schlanken, modernen Trams gleiten leise durch Straßen, die oft zu eng für sie erscheinen, und werden teilweise mit Solarenergie und kinetischer Energie aus Bremsvorgängen betrieben – nachhaltig und effizient.
Einzelfahrt: 1,70 Euro (1 Stunde gültig mit unbegrenzten Umstiegen)
Tageskarte: 4,70 Euro (bis 2 Uhr nachts des Folgetags)
3-Tage-Pass: 11,80 Euro (72h ab Entwertung)
Wochenkarte: 16,40 Euro (7 aufeinanderfolgende Tage)
Tickets gelten für alle TBM-Verkehrsmittel: Tram A/B/C/D, alle Busse und sogar den Batcub (Flussshuttle) – ein kleines Boot, das zwischen den Ufern pendelt und im Sommer eine charmante Alternative zur Brücke ist.
Zu Fuß vs. ÖPNV: Was ist fußläufig?
Die Altstadt, Saint-Pierre, Saint-Michel und die Place de la Bourse sind perfekt fußläufig verbunden – selten mehr als 10–15 Minuten pro Abschnitt. Bordeaux ist eine Stadt, die zum Flanieren einlädt, und die Entfernungen sind menschlich.
Fußläufig machbar:
- Altstadt komplett (Place de la Bourse → Grand Théâtre = 8 Minuten)
- Chartrons-Viertel → Zentrum = 15 Minuten
- Bahnhof → Place Gambetta = 12 Minuten
- Pont de Pierre überqueren → Darwin = 25 Minuten (aber landschaftlich schön)
Transport empfohlen:
- Cité du Vin: Tram B bis „Cité du Vin“ (20 Minuten vom Zentrum)
- Darwin Ecosystem: Tram A bis „Buttinière“ (15 Minuten + 10 Minuten zu Fuß), oder zu Fuß über Pont de Pierre (25 Minuten)
- Bassins de Lumières: Tram A bis „Sainte-Croix“ + 15 Minuten zu Fuß, oder Bus 9
- Flughafen: Tram A oder Bus 1+ (siehe oben)
Taxi/Uber: Wann sinnvoll, ungefähre Kosten
Sinnvolle Situationen:
- Flughafen-Transfer bei später Ankunft (nach 00:30 Uhr, wenn ÖPNV eingeschränkt fährt) = 35–45 Euro
- Regenwetter zwischen weit entfernten Zielen = 12–16 Euro
- Abends vom Darwin Ecosystem zurück (Bus fährt selten) = 8–12 Euro
- Schweres Gepäck oder Gehbeschwerden
Ungefähre Kosten:
- Kurzstrecke Innenstadt: 6–10 Euro
- Bahnhof → Zentrum: 8–12 Euro
- Zentrum → Cité du Vin: 12–16 Euro
- Zentrum → Flughafen: 35–45 Euro
Insider-Tipp: Uber ist in Bordeaux günstiger als Taxis (ca. 10–15 % Ersparnis), aber Verfügbarkeit kann bei Regen oder spätnachts schwanken. Die offizielle Taxi-App funktioniert zuverlässiger.
Fahrrad: Leihsystem, beste Routen & Sicherheit
Bordeaux ist eine der fahrradfreundlichsten Städte Frankreichs – flaches Terrain, getrennte Radwege und eine Kultur, die Radfahrer respektiert. Das V³-System (VCub) bietet 1.800 mechanische und elektrische Räder an 139 Stationen im gesamten Stadtgebiet.
V³-System:
- 24h-Pass: 7 Euro
- 7-Tage-Pass: 15 Euro
- Erste 30 Minuten kostenlos, dann 1 Euro pro 30 Minuten
- App zeigt verfügbare Räder in Echtzeit
Beste Fahrradrouten:
- Quai-Route: Rechtes und linkes Garonne-Ufer (8 km autofreier Radweg) – perfekt für einen entspannten Nachmittag mit Flussblick
- Piste Roger Lapébie: 54 km bis Sauveterre-de-Guyenne durch Weinberge – eine Tagestour für ambitionierte Radler
- Innenstadtrunde: Place de la Bourse → Darwin → Cité du Vin → Chartrons → zurück (12 km) – alle Highlights in einer Tour
Sicherheit:
- Bordeaux ist sehr fahrradfreundlich mit getrennten Radwegen und respektvollen Autofahrern
- Helm mitbringen (nicht im Verleih enthalten, aber empfohlen)
- Abends Licht einschalten (Pflicht, aber V³-Räder haben automatische Lichter)
- Räder immer an festen Bügeln anschließen – Fahrraddiebstahl ist selten, aber nicht ausgeschlossen

Städtetrip Bordeaux Insider-Wissen: Was dir niemand vorher sagt
Cultural Insights: Wie ticken die Bordelais?
Bordelais sind die Diplomaten unter den Franzosen – höflich, aber zurückhaltend, stolz auf ihre Stadt, aber nie aufdringlich. Sie schätzen „savoir-vivre“ (die Kunst zu leben) über alles: Lange Mittagspausen sind heilig (12:00–14:00 Uhr, viele Geschäfte schließen), Qualität geht vor Quantität, und ein Gespräch über Wein kann Stunden dauern, ohne dass jemand auf die Uhr schaut.
„Gavé“ (ausgesprochen „ga-WEH“) hörst du ständig – es bedeutet „sehr“ oder „so viel“ im lokalen Patois und ist der Ausdruck für Begeisterung. „C’est gavé bon!“ (Das ist super lecker!) ist das höchste Kompliment, das du einem Koch machen kannst.
Die Stadt ist stolz auf ihre UNESCO-Auszeichnung (2007), aber Locals rollen mit den Augen, wenn Touristen nur Château-Touren buchen und die Natural-Wine-Bars, Bio-Märkte und alternative Kulturszene ignorieren. Nachhaltigkeit ist hier nicht Trend, sondern Lebensstil – Darwin Ecosystem, die Trams mit Solarenergie, die Zero-Waste-Läden, alles Ausdruck einer Kultur, die vorausdenkt.
Besonderheit: Bordelais haben eine entspannte Beziehung zur Zeit. Restaurants öffnen pünktlich um 19:30 Uhr, aber wer vor 20:00 Uhr zum Dinner kommt, wird als Tourist enttarnt. Shops machen 2-Stunden-Mittagspause (12:00–14:00 Uhr), und sonntags ist die Stadt wie leergefegt – außer am Flohmarkt Saint-Michel, wo das Leben pulsiert.
Praktische Tipps
Trinkgeld-Etikette:
- Restaurants: 5–10 % bei gutem Service, aber nur wenn du bar zahlst (bei Kartenzahlung ist Service bereits inkludiert)
- Cafés: Kleingeld lassen oder aufrunden (1,20 Euro Espresso → 1,50 Euro)
- Taxis: 10 % oder aufrunden auf nächste 5 Euro
- Hotels: 1–2 Euro für Zimmermädchen pro Nacht, 5 Euro für besonderen Concierge-Service
Geschäfts-Öffnungszeiten:
- Geschäfte: Mo–Sa 9:30–19:00 Uhr, Mittagspause 12:00–14:00 Uhr fast überall
- Supermärkte: Mo–Sa 8:30–20:00 Uhr, So 9:00–13:00 Uhr (nur große Ketten)
- Restaurants: Lunch 12:00–14:00 Uhr, Dinner 19:30–23:00 Uhr
- Museen: Meist dienstags geschlossen
- Märkte: Capucins täglich außer Mo, Saint-Michel Sa+So vormittags
Bezahlung (Karte vs. Cash):
- Karte akzeptiert: Überall ab 1 Euro, kontaktlos sehr verbreitet
- Cash empfohlen: Märkte, kleine Bars, Trinkgelder
- Achtung: Einige traditionelle Bistros nehmen nur Bargeld bis 15 Euro (frag vorher)
- Geldautomaten: Überall verfügbar, Gebühren je nach Heimatbank
Dresscode für Restaurants/Kirchen:
- Restaurants: Smart-casual auch in gehobenen Lokalen ausreichend (keine Shorts oder Flip-Flops bei La Tupina oder Le Pressoir d’Argent)
- Kirchen: Schultern und Knie bedeckt, besonders in der Cathédrale Saint-André
- Clubs/Bars: Casual okay, aber gepflegt (Sportbekleidung vermeiden)
- Theater/Oper: Business-casual bis elegant, aber Anzug nicht zwingend
Kommunikation: Wichtige Phrasen:
- „Bonjour/Bonsoir“ – Pflicht beim Betreten jedes Geschäfts, Cafés, Restaurants (sonst gilt man als unhöflich)
- „Parlez-vous anglais?“ – Höflich nach Englisch fragen (die meisten sprechen es, warten aber ab, bis du es auf Französisch versuchst)
- „L’addition, s’il vous plaît“ – Die Rechnung, bitte (Kellner bringen sie nie ungefragt)
- „Où sont les toilettes?“ – Wo sind die Toiletten?
- „C’est gavé bon!“ – Das ist super lecker! (lokaler Slang, macht sofort Eindruck)
- „Merci beaucoup“ – Vielen Dank (immer gut angenommen)
- „Un verre de Bordeaux rouge/blanc, s’il vous plaît“ – Ein Glas Rotwein/Weißwein, bitte
Insider-Tipp: Selbst schlechtes Französisch wird geschätzt – Locals helfen gerne und sprechen oft besser Englisch als sie zugeben, aber sie warten höflich ab, bis du es auf Französisch versuchst. Ein „Bonjour“ beim Betreten und „Merci, au revoir“ beim Verlassen öffnet Türen.
Bordeaux für jeden Reisetyp: Dein perfekter Trip-Style
Bordeaux für junge Leute & Studenten
Du willst Bordeaux richtig erleben, ohne dein Budget zu sprengen? Hier sind die besten Spots für unvergessliche Nächte und coole Vibes:
Party-Hotspots mit Preisangaben:
Ghost Bar (Cours d’Alsace-Lorraine) – Cocktails ab 7 Euro, DJ-Sets Do–Sa ab 22 Uhr, alternative Elektro-Szene mit gedimmtem Licht, Industrial-Interieur und einer Crowd, die tanzt, als gäbe es kein Morgen.
Le Wagon (Rue Achard) – Craft Beer ab 4 Euro, Live-Musik von lokalen Bands, entspannte Studentenatmosphäre mit Kickern, Vintage-Sofas und dem Gefühl, in der Garage eines Freundes zu sein.
Ayers Rock Café (Quai de la Douane) – Shots ab 3 Euro, internationale Party-Crowd, berüchtigte Karaoke-Nächte, wo selbst die schüchternsten Franzosen plötzlich zu Beyoncé werden.
Darwin Bar (Darwin Ecosystem) – Bio-Cocktails 9 Euro, Techno-Events auf der Terrasse, Skater-Vibe und Sommernächte, die nie enden wollen.
Instagram-worthy Spots:
- Miroir d’Eau bei Sonnenuntergang (kostenlos, perfekte Golden Hour für Spiegelreflexionen)
- Darwin-Graffiti-Walls (urbane Foto-Backdrops mit Street-Art von internationalen Künstlern)
- Pont de Pierre-Selfies mit 17 Steinbögen und Altstadt-Panorama im Hintergrund
- La Cité du Vin-Aussichtsdeck (22 Euro, aber spektakuläre 360°-Stadt-Shots, die jedes Instagram-Feed dominieren)
Günstiges Essen:
- Marché des Capucins für 3-Euro-Crêpes, Socca (Kichererbsenpfannkuchen) für 4 Euro und authentische Tapas
- Big Fernand (Gourmet-Burger 11 Euro) – lokal, lecker, bezahlbar
- Happy Hour im Le Saint-Pierre (17:00–19:00 Uhr, Cocktails 5 Euro statt 9 Euro)
- Geheimtipp: Donnerstagabends Food Trucks am Quai des Chartrons mit internationaler Street Food für 6–10 Euro
Budget-Hacks:
- Studenten-Rabatte mit internationalem Studentenausweis in La Cité du Vin (10 Euro statt 22 Euro)
- Kostenlose Events bei Darwin Ecosystem checken (oft Live-Musik, Kunstausstellungen, Filmvorführungen)
- „Nuit des Musées“ im Mai (alle Museen kostenlos, eine Nacht lang Kultur-Marathon)
- Couchsurfing-Community für Local-Tipps und Abend-Aktivitäten (Bordelais sind gastfreundlich)
- V³-Räder: Erste 30 Minuten kostenlos, dann 1 Euro pro 30 Minuten – günstiger als ÖPNV für kurze Strecken
Bordeaux Städtetrip für Paare: Romantik pur
Ihr plant einen romantischen Kurztrip? Bordeaux bietet perfekte Kulissen für unvergessliche Momente zu zweit:
Romantische Restaurants mit Ambiente:
La Tupina (Rue Porte de la Monnaie) – Rustikal-elegante Atmosphäre am knisternden Kaminfeuer, 3-Gang-Menü 58 Euro, Reservierung 3 Tage vorab empfohlen. Besonderes Feature: Der Koch bereitet Fleisch am offenen Feuer zu, während ihr bei Kerzenschein speist und dem Knistern der Flammen lauscht – eine sinnliche Erfahrung, die alle Sinne anspricht.
Le Pressoir d’Argent – Gordon Ramsay (Place de la Comédie) – Michelin-Stern-Restaurant mit Blick auf das Grand Théâtre, Menüs 95–180 Euro, jeder Gang ein Kunstwerk. Die Atmosphäre ist elegant ohne steif zu sein, perfekt für besondere Anlässe wie Verlobungen oder Jubiläen.
Miles (Rue Fernand Philippart) – Moderne Weinbar mit gedämpfter Beleuchtung, perfekt zum Teilen von kleinen Tellern 8–15 Euro, hervorragende Natural-Wine-Auswahl für Weinliebhaber-Paare. Die Atmosphäre ist intim, und die Gespräche über Fermentationstechniken können bis Mitternacht dauern.
Sunset-Spots für magische Momente:
- Quai de Bacalan moderne Promenade (weniger überlaufen als Miroir d’Eau, perfekt für ruhige Zweisamkeit)
- Pont de Pierre bei Sonnenuntergang mit Altstadt-Panorama und 17 illuminierten Bögen
- La Cité du Vin Aussichtsdeck mit 360°-Blick über Weinberge, Stadt und Garonne – ein Glas Wein, ein Sonnenuntergang, perfekt
Couples-Aktivitäten:
- Garonne-Bootsfahrt mit Aperitif (18 Euro/Person, 1,5h romantische Flusskreuzfahrt bei Sonnenuntergang)
- Weinverkostung zu zweit in privaten Château-Kellern (ab 35 Euro/Paar, lerne die Geheimnisse des Terroirs kennen)
- Spa-Tag im Les Sources de Caudalie (30 Minuten außerhalb, Weintrauben-Therapie für Paare, ab 150 Euro)
- Weinblending-Workshop – kreiert gemeinsam euren eigenen Bordeaux und nehmt eine Flasche als Erinnerung mit
Romantische Spaziergänge abseits der Massen:
- Jardin Public bei Sonnenaufgang (englischer Landschaftsgarten, völlig touristenfrei, nur ihr und die erwachende Natur)
- Chartrons-Antiquitätenviertel samstagmorgens beim gemeinsamen Schätze-Entdecken in Läden, die seit Generationen in Familienbesitz sind
- Quai des Queyries (rechtes Flussufer) für private Picknicks mit Stadt-Silhouette im Hintergrund
Städtereise Bordeaux mit Kindern: Familienspaß garantiert
Bordeaux mit der ganzen Familie? Definitiv eine gute Idee! Diese Aktivitäten begeistern Groß und Klein:
Kinderfreundliche Attraktionen mit Altersempfehlungen:
Miroir d’Eau (alle Altersgruppen) – Kinder lieben das Plantschen im 2 cm tiefen Wasserspiegel, täglich 10:00–22:00 Uhr, kostenlos. Im Sommer Badesachen mitbringen, die rutschfeste Oberfläche macht es sicher, aber Wechselkleidung ist Pflicht.
La Cité du Vin (ab 6 Jahre) – Spezielle Familien-Parcours mit interaktiven Stationen, Kinder 6–17 Jahre zahlen nur 10 Euro. Highlight: Geruchs- und Geschmacksspiele ohne Alkohol für Kids, die Spaß machen und lehrreich sind.
Cap Sciences am Quai (ab 6 Jahren) – Interaktive Ausstellungen, Workshops und „Science-Cafés“ (Di–So, ca. 8 Euro Erwachsene, Kinder günstiger). Perfekt für neugierige Kids, die alles anfassen und ausprobieren wollen.
Muséum d’Histoire Naturelle im Jardin Public (alle Altersgruppen) – Liebevoll präsentierte Tierwelten, Dinosaurier-Skelette und interaktive Displays (ca. 6 Euro Erwachsene, Kinder frei bis 12 Jahre).
Bassins de Lumières (ab 5–6 Jahren) – Faszinierende farbige Projektionen (empfohlen ab 5–6 Jahren, wenn Dunkelheit kein Problem ist). Kinder lieben es, zwischen den Wasserbecken zu laufen und sich von den Bildern umhüllen zu lassen.
Familienrestaurants mit Kinderausstattung:
- Darwin Cantine – Bio-Restaurant mit Kinderecke, Hochstühle verfügbar, Kindermenüs 8 Euro, großer Außenbereich zum Toben
- Big Fernand – Kinderfreundliche Burger, entspannte Atmosphäre, Kinderstühle
- Halles de Bacalan – Food-Court-Charakter, jeder findet etwas, Kindertoiletten, keine Reservierung nötig
Outdoor-Aktivitäten:
- Parc Bordelais – Großer Spielplatz, Karussell, Ponywege, täglich bis Sonnenuntergang kostenlos (perfekt für Energieabbau)
- Pont de Pierre überqueren (kinderwagen-tauglich, 20 Minuten Spaziergang mit Flussblick)
- Quai-Spaziergang mit Enten-Füttern an der Garonne
- Jardin Public mit Naturkunde-Museum und Karussell (2 Euro/Fahrt)
Praktische Infos:
- Wickelräume in allen großen Museen, Einkaufszentren und vielen Restaurants
- Kinderwagen-Verleih bei der Touristeninformation (Place des Quinconces)
- Alle Trams sind kinderwagen-tauglich mit niedrigen Einstiegen und Rampen
- V³-Räder haben Kindersitze (gegen Aufpreis, vorab in der App buchen)
Regenwetter-Alternativen:
- Galeries Lafayette mit Spielzeug-Abteilung und überdachtem Shopping
- Cap Sciences für interaktive Wissenschaft (siehe oben)
- Muséum d’Histoire Naturelle für Dinosaurier-Fans
- Bassins de Lumières für visuelle Magie (siehe oben)
- Darwin für Indoor-Skaten und Bio-Essen in entspannter Atmosphäre
Bordeaux für Weinliebhaber: Genuss auf höchstem Niveau
Ein Städtetrip Bordeaux ohne Weinverkostung? Undenkbar! Hier deine Insider-Route durch die Weinszene:
Must-Do Weinverkostungen:
École du Vin de Bordeaux bietet professionelle Tastings 35 Euro/Person mit Sommelier-Führung durch 6 regionale Appellationen – du lernst den Unterschied zwischen Médoc, Pomerol, Saint-Émilion, Graves und mehr, und verstehst endlich, warum Bordeaux die Weinhauptstadt der Welt ist.
Bar à Vin (Cours du 30-Juillet) – über 30 Bordeaux-Weine glasweise ab 4 Euro, perfekt zum Vergleichen verschiedener Châteaux ohne ein Vermögen auszugeben. Der Sommelier ist leidenschaftlich und hilft dir, deinen perfekten Wein zu finden.
Natural Wine Bars:
- Miles, Mampuku, Garopapilles – die neue Generation entdeckt ungeschwefelte, biodynamische Weine kleiner Produzenten. Die Sommeliers sind jung, enthusiastisch und erklären dir die Philosophie hinter Natural Wine: minimale Intervention, maximaler Ausdruck des Terroirs.
- Geheimtipp: Donnerstag-Verkostungen bei Cave de la Monnaie mit Winzer-Gesprächen – du triffst die Produzenten persönlich und hörst ihre Geschichten.
Tagestouren:
- Saint-Émilion mit mittelalterlichem Dorf und 3 Château-Besuchen (85 Euro inklusive Mittagessen) – du probierst Merlot-dominierte Weine, lernst über Kalkstein-Terroir und verstehst, warum diese Region UNESCO-geschützt ist.
- Médoc-Route zu legendären Weingütern wie Château Margaux (Führungen nur nach Voranmeldung, 25 Euro) – eine Pilgerreise für jeden Weinliebhaber.
Bordeaux ist übrigens eine unserer vielen beliebten Blind Booking Reiseziele im Westen Europas! Wusstest du, dass du unsere Überraschungsreisen auf eine oder mehrere Himmelsrichtungen eingrenzen kannst? Andere Lieblingsdestinationen sind z.B. Kurztrips nach Paris, Städtetrips nach Nizza oder Städtereisen nach Marseilles. Lass dich überraschen! Unser Algorithmus stellt dir basierend auf deinen Vorlieben den perfekten Städtetrip zusammen.
